Entstehung

Als überwiegend katholischer Ort im mittleren Schwarzwald feiert man auch in Nußbach in kleinen und größeren Gruppen seit der Jahrhundertwende Fasnet.

“Katzenmusik” nannte man in früheren Jahrzehnten das Auftreten und Umherziehen von Kinder- und “Hansele”-Gruppen mit ihren Krach-, Lärm-, Pfeif- und Blasinstrumenten, die das dörfliche Fasnetgeschehen vom “Schmutzige-Dunnschdig” bis zum “Aschermittwoch” beherrschten.
Als im Jahre 1948 sich die Narren zu einem Verein, der Narrenzunft, zusammenschlossen, lag es also nahe, diese traditionelle “Katzenmusik” nicht unbeachtet zu lassen. Aus dem ursprünglichen Katzengewand mit angemalten Katzengesichtern, die ab 1949 die Radautrommler trugen, entstand 1958 die “Nußbacher Katze”. Die Einwohner unseres Dorfes werden seit Jahrhunderten von ihren Nachbarn mit dem Spitznamen “Nußbacher Gflächtdasche” gehänselt. Zurecht und nicht von ungefähr war unser Dorf als Hochburg der Stroh-Flechtkunst von Taschen und Schuhen sehr bekannt. Fleiß und Fingerfertigkeit brachte uns so den geläufigen, aber irgendwie auch respektvollen Übernamen. Seit 1795 so gerufen, schufen die Nußbacher Narren 1958 eine Fasnetgestalt , das “Gflächtwieb”, nach ihrer handwerklichen Tradition. Die Holzmaske vermittelt Wärme und Menschlichkeit früherer Schwarzwaldstuben. Anlässlich des Herbstkonvents der Schwarzwälder Narrenvereinigung in Nußbach 1984 stellte man den “Strohdrescher” vor, als männlicher Geselle zum “Gflächtwieb”. Damit setzte man auch den Herstellern des Rohstoffes unserer “Gflächtdasche”, den Dreschern, ein Denkmal und verblieb gleichzeitig in der engen, dörflichen Tradition. Unsere Zunft präsentiert sich mit 3 Narrenkostümen bunt, vielfältig und trotzdem der Überlieferung verpflichtet. Wir sind auf vielen närrischen Veranstaltungen vertreten und erheitern an den Fasnettagen das Dorfgeschehen.